Eigentlich hatte ich mit "klassisch gendern" nach
deutschlandfunk.de/gottsched-l…
gesucht.
Eine wirklich gute Sendung, die ganz wunderbar bis zu vierhundert Jahre in die Vergangenheit den Umgang mit der sperrigen Geschlechtlichkeit in der deutschen Sprache aufzeigt.
Aber was liefert mir duckduckgo? Komplett erfundenes Zeugs ganz oben.
Ich meine, ich fände das lustig und ich würde glatt den Rechtschreibfehler im Zitat korrigieren - wenn es den Wiki-Artikel überhaupt gäbe.
So, was mache ich jetzt damit? Vielleicht am besten mal Duckduckgo mitteilen, dass ich so einen Mist äusserst uncool finde, wenn ich echte Infos suche. Sie können ja meinetwegen einen Switch "Liefere lieber ausgedachte Fabeln" anbringen, wer das braucht.
Sprache und Kulturkampf: Gendern ist keine moderne Erfindung
Viele betrachten das Gendern als Verhunzung der Sprache - dabei wurde schon in der deutschen Klassik kräftig gegendert.Deutschlandfunk
teilten dies erneut
Gestern -äh- heute beim Spaziergang nach Mitternacht mit Nachbars ein paar Häuser weiter verquatscht. Das war ein reality check, oh my.
"Ja, in Deutschland reissen wir die Kraftwerke ab und kaufen dann teuer Strom in Frankreich" - ähm, nope? Und die deutschen EVU treiben offenbar absichtlich den Preis?
"In Frankreich bauen die haufeneise neue Kohlekraftwerke" - auch nicht? Frankreich wird sogar eher kohlefrei sein als Deutschland (2027)?
"Wenn die Azubis bei uns übernommen werden machen die erst mal 4% Arbeitszeitverkürzung" - gute Sache? Würde ich auch tun, wenn ich in dem Alter wäre? Die haben dann vielleicht in deinem Alter auch kein "Rücken"?
"Und wenn sie das nicht kriegen sind sie weg" - ja, der Markt regelt, oder?
Meine Güte ist das ein Unfug. Und der Mensch ist nicht sonderlich ungebildet oder so.
Ich frag mich wirklich, wie diese Sachen in die Köpfe der Leute geraten.
mögen das
teilten dies erneut
Und da man ja "billigen Atomstrom" hat, der nach von ihnen beeinflusster EU-Einordnung auch "klimaneutral" ist... warum Geld in Erneuerbare investieren? (Auch wenn's günstiger wäre...)
Ich würde die ja alle gerne zum verpflichtenden Gucken der Chernobyl-Serie bringen...
Frankreich hat enorme Sunk Cost Fallacy bezüglich Atomstrom. Deren ganzes Stromnetz basiert drauf. Der staatliche Provider EDF ist pleite und wird nur durch den Staat am Leben gehalten, da die Wartung der Meiler zu teuer ist. Neubau auch. Viel zu viele Kraftwerke sind wegen Störungen immer offline. Im Sommer müssen sie unseren PV Strom kaufen da sonst deren Netz kollabiert.
TL;DR Frankreich sitzt da in einem selbstgeschaufeltem Loch.
mögen das
@beli3ver @erkules
In schönes Beispiel wie der Populismus aus Fakten eine falsche Aussage konstruiert.
Fakt ist:
Der Entkundenstrompreis ist in Frankreich billiger.
(Dafür zahlt der Staat den Verlust von EDF)
Wir kaufen Franzözischen Strom zu
(Wie auch von allen anderen Europäischen Nachbarn. So funktioniert unser europäisches Stromverbundnetz. Wir exportieren AFAIK leicht mehr nach Frankreich)
Daraus macht der Populismus: Wir kaufen billigen französischen Atomstrom.
mögen das
Jaddy hat dies geteilt.
MS noma
Als Antwort auf Jaddy • • •Interessant ist, dass immer mehr Menschys inzwischen schon die Begrifflichkeiten verwechseln. Was hier, wie auch in einem Beitrag des DLF ("Gästin") als #gendern bezeichnet wird, ist schlicht und ergreifend "movieren". Das heißt, die die neutrale, generische Form wird mit einem Suffix markiert, welches das biologische Geschlecht bezeichnet. Also z. B. aus "Wüter" wird der maskuline "Wüterich" bzw. die "Wüterin".
Beim heute gebrauchten #Gendern wird nur der feminine Suffix angehängt, das heißt, die neutrale, generische Form wird als explizit feminin gekennzeichnet. Am Anfang der Diskussion um feministische Linguistik, gab es sogar die Idee, die generische Form nur als neutrale zu verwenden, und immer, wenn ein Bezug zum biologischen Geschlecht hergestellt werden soll, moviert wird. Also beim "generischen Maskulinum" auch durch die maskuline Movierung. So würde der Zweideutigkeit begegnet, welche ja voraussetzt, dass
... mehr anzeigenInteressant ist, dass immer mehr Menschys inzwischen schon die Begrifflichkeiten verwechseln. Was hier, wie auch in einem Beitrag des DLF ("Gästin") als #gendern bezeichnet wird, ist schlicht und ergreifend "movieren". Das heißt, die die neutrale, generische Form wird mit einem Suffix markiert, welches das biologische Geschlecht bezeichnet. Also z. B. aus "Wüter" wird der maskuline "Wüterich" bzw. die "Wüterin".
Beim heute gebrauchten #Gendern wird nur der feminine Suffix angehängt, das heißt, die neutrale, generische Form wird als explizit feminin gekennzeichnet. Am Anfang der Diskussion um feministische Linguistik, gab es sogar die Idee, die generische Form nur als neutrale zu verwenden, und immer, wenn ein Bezug zum biologischen Geschlecht hergestellt werden soll, moviert wird. Also beim "generischen Maskulinum" auch durch die maskuline Movierung. So würde der Zweideutigkeit begegnet, welche ja voraussetzt, dass sich das Höry, bzw. das Lesy überlegt, ob es sich bei z. B. "Drehern" um Dinge, Personen unabhängig von Genitalien, Tiere, oder um biologisch geschlechtsspezifische Masmenschys oder Femmenschys handelt.
Es hat sich jedoch scheinbar die Position durchgesetzt grundsätzlich ein "generisches Femininum" zu gebrauchen, welches schon deshalb nicht mehr generisch ist, da die neutrale Grundform mit dem femininen Suffix markiert wird. Aber das war auch beabsichtigt, das Argument dazu, dass die maskulinen Menschys nach Jahrmillionen der Unterdrückung dadurch gezwungen werden sollen Empathie zu lernen, indem sie durch diese Sprache ausgegrenzt werden.
Ich habe zwar schon etwas Empathie gelernt und deshalb #vegan geworden, aber wenn ich z. B. als "Kundin" oder "Gästin" angesprochen werde, schließe ich mich freiwillig aus, auch wenn mir dadurch Nachteile entstehen. Das ist ja der Sinn und gewollt.
Für meinen Teil möchte ich aber niemenschy ausgrenzen, daher verwende ich die unmissverständlich generische Formen durch #Entgendern und inzwischen eigentlich nur die Form durch #EntgendernNachPhettberg.
reticuleena Leena Simon
Als Antwort auf Jaddy • • •Sie findet, dass das Problem gar nicht in fehlenden weiblichen Formen liegt, sondern darin, dass "männlich" und "normal" sprachlich gleichgesetzt wird. Gäbe es eine dezidiert männliche Form könnte man bei einer Gruppe unterscheiden: Lehrerinnen - nur Frauen, Lehrer - nicht markiert bzw. gemischt, Lehreriche - nur Männer.
Als "klassisches Gendern" kenne ich das aber nicht.
Jaddy
Als Antwort auf reticuleena Leena Simon • •@reticuleena (DECT 7135) Diesen Screenshot hat sich duckduckgo bzw ChatGPT zusammenfabuliert.
Klingt schon etwas seltsam, Tippfehler - und den Link gibt's natürlich nicht.
Genau das hat mich geärgert: Dass Duckduckgo ungefragt konfabulierten LLM-Unfug liefert.
reticuleena Leena Simon
Als Antwort auf Jaddy • • •Und hast ja Recht. Wusste nur nicht, füe wie weit du es konfabuliert hältst. Denn die Idee mit dem "rich" gibts halt wirklich.
Jaddy mag das.
Ingo Lantschner
Als Antwort auf Jaddy • • •Ich denke, ich weiß, wie es zu dem Eintrag in DuckDuckGo gekommen ist: Es gab einen entsprechenden Wikipedia-Eintrag, dessen Ersteller ich auch kenne. Die Löschung des Artikels halte ich für richtig – auch wenn die Idee hinter »klassisch Gendern« durchaus interessant ist. Der Artikel war, soweit ich mich erinnere, weder ausreichend belegt noch relevant. Dass DuckDuckGo auf gelöschte Artikel verweist, ist das eigentliche Problem.
Ich habe »klassisch Gendern« eine Zeit lang selbst verwendet, bin aber davon abgekommen, da es zu sehr an Goethe & Co. erinnert. Stattdessen bevorzuge ich Begriffe wie »markiertes Maskulinum«, »Gendern 2.0« oder »symmetrische Movierung«. Diese bezeichnen Erweiterungen der Grammatik, die geschlechtergerechte Formulierungen ermöglichen: Leser (alle), Leserich (männl.), Leserin (weibl.) aber auch bspw. Leserix (div.).
Die symmetrische Movierung hat mit dem #Entgendern gemein, dass es ei
... mehr anzeigenIch denke, ich weiß, wie es zu dem Eintrag in DuckDuckGo gekommen ist: Es gab einen entsprechenden Wikipedia-Eintrag, dessen Ersteller ich auch kenne. Die Löschung des Artikels halte ich für richtig – auch wenn die Idee hinter »klassisch Gendern« durchaus interessant ist. Der Artikel war, soweit ich mich erinnere, weder ausreichend belegt noch relevant. Dass DuckDuckGo auf gelöschte Artikel verweist, ist das eigentliche Problem.
Ich habe »klassisch Gendern« eine Zeit lang selbst verwendet, bin aber davon abgekommen, da es zu sehr an Goethe & Co. erinnert. Stattdessen bevorzuge ich Begriffe wie »markiertes Maskulinum«, »Gendern 2.0« oder »symmetrische Movierung«. Diese bezeichnen Erweiterungen der Grammatik, die geschlechtergerechte Formulierungen ermöglichen: Leser (alle), Leserich (männl.), Leserin (weibl.) aber auch bspw. Leserix (div.).
Die symmetrische Movierung hat mit dem #Entgendern gemein, dass es einen neutralen Oberbegriff gibt. Der Unterschied: Beim Entgendern wird der Begriff neu gebildet, z. B. Leser → Lesy, wenn das Geschlecht irrelevant ist. Bei der symmetrischen Movierung bleibt die Stammform neutral, und der männliche Leser wird durch Movierung gekennzeichnet: Leser, Leserich etc.
Weitere Informationen: ingo.lantschner.name/gendern/
#Sprache #Deutsch #Gendern #Gendern2punkt0 #Geschlechtergerechtigkeit
»Gendern 2.0« - geschlechtergerechter Sprachgebrauch
ingo.lantschner.namestevE 🌼
Als Antwort auf Ingo Lantschner • • •@ilanti ich möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass "(div.)" kein Geschlecht ist! Es ist der Kompromiss einer Bezeichnung einer dritten Option bei der offiziellen Eintragung des Geschlechts für quasi "alle anderen" weil die intergeschlechtliche Person / Bewegung, die diese vor dem Bundesverfassungsgericht erstritten hat, nicht nur für intergeschlechtliche kämpfen, sondern es auch für andere öffnen wollte. Die Bundesregierung hat dann (obwohl vom Verfassungsgericht nicht vorgegeben und ursprünglich "inter/divers" vorgesehen) allein "divers" festgelegt. Es bräuchte für dieses System also m.E. weitere Formen für weitere "Geschlechter". Welche wären das? Bzw. kann das bei der Vielzahl sinnvoll funktionieren?
Mir gefällt beim entgendern nach Phettberg, dass tatsächlich bewusst und auffällig neutralisiert wird und es damit
... mehr anzeigen- auch bei Leuten ankommt, die sich sonst nicht damit beschäftigen und
@ilanti ich möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass "(div.)" kein Geschlecht ist! Es ist der Kompromiss einer Bezeichnung einer dritten Option bei der offiziellen Eintragung des Geschlechts für quasi "alle anderen" weil die intergeschlechtliche Person / Bewegung, die diese vor dem Bundesverfassungsgericht erstritten hat, nicht nur für intergeschlechtliche kämpfen, sondern es auch für andere öffnen wollte. Die Bundesregierung hat dann (obwohl vom Verfassungsgericht nicht vorgegeben und ursprünglich "inter/divers" vorgesehen) allein "divers" festgelegt. Es bräuchte für dieses System also m.E. weitere Formen für weitere "Geschlechter". Welche wären das? Bzw. kann das bei der Vielzahl sinnvoll funktionieren?
Mir gefällt beim entgendern nach Phettberg, dass tatsächlich bewusst und auffällig neutralisiert wird und es damit
- auch bei Leuten ankommt, die sich sonst nicht damit beschäftigen und
- die automatischen Bilder im Kopf befreit werden.
MS noma
Als Antwort auf stevE 🌼 • • •@stevE @ilanti
Ich finde interessant, was #DanielScholten im Video "Das Genus ist dem Sexus sein Nexus"¹ irgendwo äußert, nämlich - so ungefähr - dass für ein Personalchefy der Sexus so gut wie nie eine Rolle spielt und auch nicht spielen darf. Das ist ja Ziel der Gleichstellung. Ergo soll sich dieses Chefy das Bewerby auch nicht irgendwie "vorstellen", sondern unvoreingenommen auf die Befähigungen für den Job achten. Mit den "m w d" werden irgend welche Bilder verknüpft, was also unerwünscht ist.
Du hast Recht, für mich fallen beim Entgendern nach Phettberg auch alle diese Bilder weg. Diese Form erfüllt genau das, was die generische Form aussagt, nur dass sie nicht durch Unkenntnis der Grammatik missverstanden werden kann.
¹ belleslettres.eu/content/dekli…
Die empirischen Forschungen der feministischen Linguistik
Belles Lettres – Deutsch für Dichter und DenkerIngo Lantschner
Als Antwort auf stevE 🌼 • • •@stevE danke für deine Rückmeldung, dass »(div.)« kein Geschlecht ist, sondern ein Sammelbegriff. Das leuchtet mir ein. Ich vermeide auch tunlichst, mit Beispielen für nonbinäre Movierungen um mich zu werfen, weil ich es für unpassend und kontraproduktiv halte, Begriffe für andere zu prägen. Das wollte ich mit dem vorangestellte »bspw.« in meinem Post zum Ausdruck bringen.
Deine Frage, ob bei mehr als drei Geschlechtern noch sinnvoll symmetrische moviert werden kann, traue ich aber klar mit Ja zu beantworten. Damit wir vom Selben reden: Movierung meint die Sexusmarkierung von Substantiven mittels Suffixen wie »‑in« oder »‑ich«. Da natürlich beliebig viele solcher Nachsilben gebildet werden können, ist das System unbegrenzt erweiterbar. Das »‑ix« ist eben nur ein Beispiel, das ich irgendwo aufgeschnappt hatte.
Zum Vorteil des Entgenderns, dass es auff
... mehr anzeigen@stevE danke für deine Rückmeldung, dass »(div.)« kein Geschlecht ist, sondern ein Sammelbegriff. Das leuchtet mir ein. Ich vermeide auch tunlichst, mit Beispielen für nonbinäre Movierungen um mich zu werfen, weil ich es für unpassend und kontraproduktiv halte, Begriffe für andere zu prägen. Das wollte ich mit dem vorangestellte »bspw.« in meinem Post zum Ausdruck bringen.
Deine Frage, ob bei mehr als drei Geschlechtern noch sinnvoll symmetrische moviert werden kann, traue ich aber klar mit Ja zu beantworten. Damit wir vom Selben reden: Movierung meint die Sexusmarkierung von Substantiven mittels Suffixen wie »‑in« oder »‑ich«. Da natürlich beliebig viele solcher Nachsilben gebildet werden können, ist das System unbegrenzt erweiterbar. Das »‑ix« ist eben nur ein Beispiel, das ich irgendwo aufgeschnappt hatte.
Zum Vorteil des Entgenderns, dass es auffällig ist und somit zum Nachdenken anregt: Das ist für mich einerseits klar nachvollziehbar zugleich aber auch sein größter Nachteil. Ich kann mit einem entgenderten Text keine Botschaft formulieren, ohne dass sich die Rezipienten – unabhängig vom Inhalt! – gebauchpinselt, veralbert, belehrt, … fühlen. Sie denken dann zwar nach – aber nicht über die Botschaft sondern über die Verpackung. Anders gesagt: Auffällige Movierungen lenken vom eigentlichen Inhalt ab. Die Rolle der Sprache als Grundlage für den gesellschaftlichen Austausch, geht verloren.
#Sprache #Deutsch #Gendern #Gendern2punkt0 #Geschlechtergerechtigkeit