Politiker und Investoren hypen Kernfusion als Technologie, um die Klimakrise zu lösen.
Es ist wirklich eine ziemlich geile Technologie.
Leider ist sie in der Klimakrise nutzlos.
Dass es absehbar kein funktionierendes Fusionskraftwerk gibt, ist nicht mal das größte Problem. 🧵
Krautreporter hat dies geteilt.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Denn auch wenn es das gäbe, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es eigentlich niemand so richtig braucht.
Fusionsenergie wäre von Beginn an eine sehr teure, vielleicht sogar die teuerste Energieform, die wir kennen.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Mit €80 - 130 für die Megawattstunde rechnen Studien aktuell.
Zum Vergleich: 2040 werden Solarkraftwerke in Deutschland inklusive Speicher laut Fraunhofer für €60 die Megawattstunde liefern können.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Man könnte sagen: Dafür könnten Fusionskraftwerke aber rund um die Uhr Strom liefern!
Richtig.
Aber dass sie das könnten, ist gar nicht mehr so wichtig für unser Energiesystem, wie es noch im letzten Jahrhundert gewesen wäre.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Früher brauchten wir „Grundlast“, Strom rund um die Uhr.
Heute brauchen wir Kraftwerke, die einspringen können, wenn Solar und Wind nicht genug liefern.
„Flexibilität“ suchen wir. Den Job übernehmen heute Gas und Kohle.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Theoretisch könnten auch Fusionskraftwerke ihre Leistung entsprechend abregeln und hochfahren.
Aber wer baut für mindestens €20 Milliarden ein Kraftwerk, um es dann mit halber Leistung laufen zu lassen?
Das ergibt keinen Sinn.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •In der Nische sehe ich Potenzial:
* großangelegte Wärmeversorgung von Industrieparks
* Meerwasserentsalzung
* Wasserstoff-Produktion.
Aber im Grunde gilt auch hier: Es gibt bereits erneuerbare Alternativen.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Ich glaube nach dieser Recherche, dass wir Kernfusion und Klimakrise voneinander trennen müssen. Wir tun beiden Unrecht, wenn wir sie gemeinsam behandeln.
Denn Kernfusion ist eine faszinierende Technologie, die uns aber absehbar in der Klimakrise nicht weiterhilft.
Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •In meinem Artikel gehe ich noch tiefer ins Detail und berichte u.a. von dem 14-Jährigen, der mal eben Atomkerne fusionierte, erzähle von meinem Besuch beim Fusionsreaktor in Greifswald und zeige, warum die Erfolgsmeldung der letzten Jahre irreführend war
krautreporter.de/5203-kernfusi…
Kernfusion – ziemlich geil, aber nutzlos in der Klimakrise
Rico Grimm (Krautreporter eG)Rico Grimm
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Ich werde weiter zur Kernfusion recherchieren.
Ich schreibe einen Deep Dive zu den technischen Konzepten und Hürden.
Arbeitstitel: „Warum zur Hölle ist Kernfusion so schwer?“ 😉
Abonniert meinen Newsletter, um die Recherche zu verfolgen: krautreporter.de/9-rico-grimm
'Bang' von Rico Grimm
KrautreporterBernd Herd
Als Antwort auf Rico Grimm • • •Cooler Artikel. Aber es gibt vielleicht einen guten Grund zum Einsatz der Kernfusion, falls diese in 50 Jahren oder so bereit sein wird: Das Artensterben.
Fusionskraftwerke könnten möglicherweise umweltschonender sein als die erneuerbaren Energien.
Denn auch die riesigen Flächen für erneuerbare Energien sind keine Naturflächen, die wir brauchen werden, um das Artensterben aufzuhalten.
Rico Grimm
Als Antwort auf Bernd Herd • • •Jaddy
Als Antwort auf Bernd Herd • •@Bernd Herd Ähem, wenn ich die einschlägigen Berichte richtig verstanden habe, sind die Ursachen des aktuellen Massenaussterben: Wälder abholzen, Landwirtschaft (Monokulturen, Pestizide), Schad- aka Giftstoffe aus Verkehr und Industrie, versiegelte Fläche ohne Natur und als Barriere zwischen Naturräumen, Mikroplastik und Erderhitzung.
Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Der Bedarf für Erneuerbare ist da vergleichsweise gering und eher gut in Naturräume integrierbar. @Volker Quaschning hatte da eine Grafik in seinem Vortrag. Die Mär vom Vogelsterben ist auch gut widerlegt.
Photovoltaik, auch 2% Sollfläche, kann und sollte bevorzugt auf bereits belegter Fläche installiert werden. Da wo die Energi
... mehr anzeigen@Bernd Herd Ähem, wenn ich die einschlägigen Berichte richtig verstanden habe, sind die Ursachen des aktuellen Massenaussterben: Wälder abholzen, Landwirtschaft (Monokulturen, Pestizide), Schad- aka Giftstoffe aus Verkehr und Industrie, versiegelte Fläche ohne Natur und als Barriere zwischen Naturräumen, Mikroplastik und Erderhitzung.
Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Der Bedarf für Erneuerbare ist da vergleichsweise gering und eher gut in Naturräume integrierbar. @Volker Quaschning hatte da eine Grafik in seinem Vortrag. Die Mär vom Vogelsterben ist auch gut widerlegt.
Photovoltaik, auch 2% Sollfläche, kann und sollte bevorzugt auf bereits belegter Fläche installiert werden. Da wo die Energie gebraucht wird. Jede Menge Dächer, Parkplätze, etc. Agrosolar, ein ganz heisses Thema bei heisser werdenden Sommern. Der zusätzliche Flächenbedarf ist also geringer.
Fusionskraftwerke hingegen kochen letztlich auch nur (mit) Wasser. Buchstäblich. Heisst: 66% Abwärme, die irgendwo hin muss. In der Regel: Flusswasser - was wir ja zunehmend weniger haben. Großreaktoren erzeugen ein eigenes Mikroklima, beeinflussen die Wolkenbildung, usw., sind also durchaus nicht umweltschonend.
Mal ausrechnen: Wir haben aktuell einen fossilen Energieträgerverbrauch von ~2500 TWh/a. Selbst mit Vollelektrifizierung, eMobilität und Wärmepumpenheizung wird das nicht viel weniger. Mal optimistisch mit 2000 TWh/a gerechnet und pro FusionsKW mit der doppelten Leistung heutiger AKWs, nämlich 20 TWh/a statt 11, wären allein in D 100 Fusionsgroßkraftwerke nötig. Nach heutigem Energiebedarf. Bei kleineren Kraftwerken entsprechend mehr.
100 Standorte mit einer stetigen (=365*24) Wärme- und Wolkenabgabe von >3 GW. Das würde ich gerne mal in den Wettermodellen sehen. Wind und PV hingegen sind in diesem Punkt vernachlässigbar.
——
BiBesch: Eine Karte zeigt Deutschland. 9% Fläche sind mit Siedlungen belegt, 5% mit Verkehr, 2% sollen für Windkraft belegt werden, aber die eigentliche Bodenfläche beträgt nur 0,007% für die Fundamente. Der restliche „Flächenbedarf“ ist weit oben, nämlich Durchmesser und technisch notwendiger Abstand der Propeller.
Bernd Herd
Als Antwort auf Jaddy • • •@jaddy @VQuaschning Meine Aussage war ja auch nicht, dass wir jetzt PV und Windkraft lassen sollten (ganz im Gegenteil), sondern dass die Kernfusion evtl. durch den geringeren Flächenverbrauch noch umweltschonender sein könnte.
Beim Flächenverbrauch von Windkraft sind auch die Zuwegungen zu berücksichtigt werden.
video4.virtuos.uni-osnabrueck.…
Ab 36:00 zum Flächenbedarf.
Ab 32:00 langfristiger Druck auf Arten .
Opencast Paella Player
video4.virtuos.uni-osnabrueck.deJaddy mag das.
Jaddy
Als Antwort auf Rico Grimm • •@Rico Grimm Die Argumentation ist mAn etwas wackelig.
Falls Kernfusion stabil, sicher, überall und preisgünstig zur Verfügung stände, was ja das Versprechen war/ist, wären die Erneuerbaren überflüssig oder nettes Beiwerk.
Sprich: Es würde neben massiv viel Fusions-Grundlast im Überfluss noch maximal ein paar Spitzenlast- oder Notfall-Kraftwerke geben, zB mit fusions-erzeugtem Wasserstoff und Brennstoffzellen etc.
Zentral finde ich deshalb:
.1. falls überhaupt, kommt Fusion kommerziell nicht rechtzeitig, um die Klimakrise zu beenden.
.2. falls überhaupt, wird Fusionsenergie sehr viel teurer als Wind- und Sonnenstrom sein.
Erst aus diesen Punkten ergibt sich dann, dass Fusion keine Alternative zum möglichst großen Ausbau von Wind, PV plus Speicher ist und auch als Reserve nicht taugt.
Lackfabrikant (EVduckR)
Als Antwort auf Rico Grimm • • •