Ok, in BW wurden „aufgrund eines Computerfehlers“ 1440 Lehrystellen nicht besetzt.¹
Aufregung, Skandal, zahlreiche Artikel. Nur: was genau passiert ist, erklärt wieder mal niemand.
Ich kann mir das ja nicht so vorstellen, daß die Mike-Krüger-Gesamtschule plötzlich feststellt, daß heute niemand die 7b unterrichtet.
Muß ich annehmen, daß ein Rektor ohne Nachfrage im Ministerium hinnimmt, daß er dieses Schuljahr zwei Lehrkräfte weniger hat (z.B. nach Pensionierung nicht nachbesetzt wurde)? Fehlten Springer?
All das wäre Organisationsversagen, läßt sich nicht mit Softwarebug wegerklären.
Oder waren einfach mehr Lehrkräfte in Haushalt und Statistik als an den Schulen, aber dort waren alle Posten besetzt?
Erklärt doch einfach mal ganz banal, was los war.
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¹swr.de/swraktuell/baden-wuertt…
Peinliche Computer-Panne: Mehr als tausend Lehrerstellen 20 Jahre übersehen
Über 20 Jahre fällt niemandem auf, dass hunderte Lehrerstellen unbesetzt sind. Das Kultusministerium ist peinlich berührt, kann nun aber kräftig einstellen.SWR Aktuell
CGdoppelpunkt
Als Antwort auf Klaus Stein • • •CGdoppelpunkt
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Kris
Als Antwort auf Klaus Stein • • •kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/… Seite 64
1440 Lehrkräfte sind übrigens ein Fehler von einem Prozent, eine fehlende Lehrkraft pro ca. 5 Schulen.
Bundesweit stieg die Anzahl der Lehrkräfte von 2014 auf 2023 von 738k auf 780k an.
Also, um die Zahl mal ein wenig in Relation zum Gesamtbild zu setzen.
Klaus Stein
Als Antwort auf Kris • • •Jep. Mir ging es hier vor allem um die Art der Berichterstattung, die inhaltlich schrecklich nichtssagend ist, und nix erklärt.
Kris
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Ja, passt ja. Auch die Größenordnung wird nicht erklärt.
Ich bin da sensiblisiert, weil eine gute Freundin von mir mal das Lernverhalten aller Schüler in Mathematik und Chemie analysiert hat, mit einer PHP-Anwendung und sie bei der Verteidigung ihrer Arbeit rechtfertigen mußte, wie valide ihre Ergebnisse denn seien, statistisch, relativ zur Grundgesamtheit.
Aber wegen ihrer Methodik (programmierte Unterweisung mit einer PHP Anwendung, die sie geschrieben hat) war das halt ein ganzer Jahrgang, 100%, und die Leute am IPN waren damals so ein Vorgehen und die Scale nicht gewohnt. Das sind schon beträchtliche Zahlen, die da durch gehen.
Dierk Haasis
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Klaus Stein
Als Antwort auf Dierk Haasis • • •@Evo2Me
Jep, wobei das (wie @isotopp korrekt angemerkt hat) eben 1% der Stellen ausmacht.
Ich hab schon eine Vorstellung, wie sowas passieren kann, aber ich hätte gern eine Berichterstattung, die mir das auch erklärt.
Till Westermayer
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Ganz genau weiß das noch niemand. Ich bin tatsächlich (soziologisch) neugierig. Eckpunkte:
- 2005 wurde eine neue Software eingeführt, dabei gab es erste Fehler bei der Übertragung
- in den folgenden 20 Jahren sind weitere falsch als besetzt gemeldete Stellen aufgelaufen
- aufgefallen ist das 2025, weil eine neue Software eingeführt wurde und Erhebung zum Ist-Stand durchgeführt wurde
- 95.000 Stellen, 130.000 Köpfe, untersch. Wertigkeit, Pool-System (keine stellenscharfe Zuordnung)
Klaus Stein
Als Antwort auf Till Westermayer • • •@_tillwe_
Das ist mir alles klar, aber: wenn eine Stelle „als besetzt“ gemeldet ist, dann muß die ja irgendwo sein. Da muß z.B. einem Rektor auffallen, daß da niemand kommt. Eine Schule weiß, wie viel Stellen sie hat, und kriegt auch mit, ob die besetzt sind. Ebenso weiß das Schulamt, wie viel Springer es hat, und auch bei denen kriegt es mit, ob die wirklich existieren.
Andernfalls ist eben nicht eine konkrete Stelle unbesetzt, sondern die Statistik ist einfach falsch, d.h. Anfragen von Schulämtern oder Schulen sie bräuchten mehr Lehrkräfte wurden negativ beantwortet, obwohl sie hätten positiv beantwortet werden können, weil es noch die Option für 1440 Stellen mehr gegeben hätte. Das ist aber ein anderer Sachverhalt.
Und das muß eigentlich jetzt schon klar sein.
Till Westermayer
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Klaus Stein
Als Antwort auf Till Westermayer • • •Ich hab Planstellen im Haushalt, so weit so gut. Das ist erstmal einfach eine Zahl. An irgendeiner Stelle müssen diese Planstellen konkreten Schulen (oder bei Springern Schulämtern) etc. zugeordnet werden. Und ich will einfach nur, daß die Berichterstattung klar sagt: da sind Planstellen, die zwar als besetzt gezählt werden, wie aber keiner Schule zugeordnet sind (wenn das das ist, was wirklich der Fall ist).
Oder, wenn sie einer Schule zugeordnet sind: wie konnte es passieren, daß das niemandem auffiel?
Wir alle spekulieren hier, und daß wir spekulieren heißt, daß die Berichterstattung schlecht ist.
Ich möchte einfach nur, daß die entsprechenden Stellen klar sagen, was der Sachstand ist.
Thomas Arend
Als Antwort auf Klaus Stein • • •@_tillwe_
Wenn ich 1.000 besetzte Stellen habe, muss ich dafür etwa 100 Millonen im Jahr einplanen und ausgeben. Über 20 Jahre ist niemanden aufgefallen, dass 100 Millionen pro Jahr für Personal zu wenig ausgegeben wurden?
Klaus Stein
Als Antwort auf Thomas Arend • • •@byggvir @_tillwe_
Das fände ich sogar nachvollziehbar, da sowohl unterschiedliche Eingruppierungen von Studienrat bis Oberstudiendirektor als auch ganz banal der Stufenaufstieg innerhalb des TVL deutliche Unterschiede im Gehalt bedeuten – und wir reden hier von einer Abweichung von 1%.
Till Westermayer
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Thomas Arend
Als Antwort auf Klaus Stein • • •@_tillwe_
Eigentlich haben die einen sehr guten Überblick über die Beschäftigten und wissen, wer wann befördert werden müsste. Aus den Personaldaten lässt sich das mühelos abfragen. 1.440 Stellen können da nicht einfach über 20 Jahre vergessen werden.
Natürlich gibt es Fluktuation (jemand kündigt oder stirbt vor dem Ruhestand). Aber es sollte schon auffallen, dass bewilligte Haushaltsstelle keiner Schule zugeordnet sind.
Klaus Stein
Als Antwort auf Thomas Arend • • •@byggvir @_tillwe_
Genau das ist mein Punkt. Wenn das so der Fall ist, dann ist das ein Versagen in der Organisation und nicht einfach nur ein Softwarefehler.
Aber was genau der Fall ist, ist ja nicht ordentlich beschrieben, und das ist zunächst mal meine Hauptkritik.
Till Westermayer
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Thomas Arend
Als Antwort auf Klaus Stein • • •@_tillwe_
Wenn 1 % bis 2 % der Stellen statistisch unbesetzt wären, dann hätte ich dafür eine Erklärung.
Wenn eine Lehrkraft 40 Jahre arbeitet und die Wiederbesetzung nach dem Ruhestand 1/2 bis ein Jahr dauert, dann wären im Schnitt zwischen 1,25 % bis 2,5 % der Stellen allein durch Personalfluktuation vakant. Das ist aber etwas anderes, als 1.440 Stellen schlicht zu vergessen. Aus der Formulierung ergibt sich für mich, dass es 20 Jahre die gleichen Stellen waren.
Till Westermayer
Als Antwort auf Till Westermayer • • •Klaus Stein
Als Antwort auf Till Westermayer • • •@_tillwe_
Das wäre eine nachvollziehbare Erklärung. Und genau das hätte ich dann auch gerne in der Berichterstattung genau so klar und nachvollziehbar gehabt
Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Klaus Stein
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Ok, der @heiseonline Artikel social.heise.de/@heiseonline/1… erklärt alles ein wenig besser und ordnet ein.
heise online
2025-07-18 10:32:21
Andreas Tengicki
Als Antwort auf Klaus Stein • • •Zudem 2005 in Betrieb gegangen. Braucht vermutlich sowie so mal ein vernünftiges neues Design in sicheren modernen Pattern.